Am Ende eines Meetings, eines Workshops oder eines gemeinsamen Projekts folgt oft direkt das nächste und das nächste und das nächste. So passiert es, dass die Chancen für Verbesserungen und effizienteres Zusammenarbeiten nicht genutzt werden. Denn aus der vergangenen Zusammenarbeit kann man sehr viel lernen und das muss garnicht zeitaufwendig sein. 5min-2h reichen schon aus, um die Zukunft der Zusammenarbeit inhaltlich und zwischenmenschlich effizienter und effektiver machen. Im Folgenden stelle ich dir kurze und etwas längere Möglichkeiten vor für ein schnelles Check-Out oder auch eine etwas ausführliche Retro.
Ziel: Stimmungsbild einfangen
Um ein Stimmungsbild nach einem Meeting, Workshop oder am Ende eines Projekts schnell einzufangen eignen sich Methoden wie das ‚Daumen-Barometer.‘ Alle Teilnehmenden halten einfach Daumen hoch, runter hoch. Möglich sind auch Skalen-Abfragen, diese funktionieren sowohl digital über den Chat als auch analog mit Zettel und Stift oder einfach die Finger benutzen. Digital ist auch eine Abstimmung über Smileys möglich. Es können auch Tools wie z.B. Mentimeter eingesetzt werden, für eine strukturiertere Abfrage.
Ziel: Feedback & Ideen für Verbesserung bekommen
Wenn es um mehr als nur ein grobes Stimmungsbild geht und schon erste Ideen für Verbesserungen von den Teammitgliedern oder Teilnehmenden eingeholt werden sollen, dann eignet sich ein Check-Out. Das kann entweder nur über die Audio-Spur ablaufen, indem alle Teilnehmenden zu 1-2 Fragen einzeln zu Wort kommen. Oder auch auf dem visuellen Weg über (digitale) Whiteboards. Ideen für die Check-Out Fragen findest du in diesem Beitrag. Wichtig dabei: Time Boxing. In der Regel sollte für ein Check-Out auf dem Weg 5-20min eingeplant werden. Dabei geht das aufschreiben auf dem Whiteboard mit Post it’s oder schreiben in den Chat schneller als das mündliche Austauschen. Bei der Kombination von Aufschreiben und Mitteilen dauert dementsprechend am längsten, je nach Teilnehmerzahl sollten ca. 15-25min eingeplant werden.
Ziel: im Team gemeinsam Maßnahmen für Verbesserungen erarbeiten und abstimmen
Wenn du viel Zeit hast für Reflexion, das Team längerfristig zusammenarbeit oder ein Projekt in die nächste Runde geht, dann lohnt es sich 1-2h für eine Retro einzuplanen. Der Vorteil einer Retro ist, dass konkrete nächste Schritte und To Do’s abgeleitet werden, die das Team sich in der Zusammenarbeit miteinander vornimmt. Eine Retro sollte ein eigenes Format sein, in dem sich alle Teilnehmenden auf die gemeinsame Reflexion der Zusammenarbeit fokussieren können. Wichtig hierbei ist, dass der Termin moderiert wird, am besten von jemandem außerhalb des Teams. Zudem ist eine visuelle Zusammenarbeit entscheidend. Außerdem sollen alle zu Wort kommen, die typischen Retro-Kategorien (Start, Stop, beibehalten, weniger davon, mehr davon) zunächst aus allen anwesenden Perspektiven erläutert werden. Danach dann vom Team 1-2 Maßnahmen und nächste Schritte abgeleitet werden. Nicht zu viel vornehmen. Lieber kontinuierlich Retros machen.
Wenn du eine externe Moderation für eine Team-Retro, einen Scrum Master oder Input zum Thema Check-in / Check-Out brauchst. Melde dich gerne bei mir, hier.